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Striezelmarkt Dresden 2025: Meine Geheimtipps für den perfekten Weihnachtsbummel (ohne Stress!)

Kennt ihr diesen ganz bestimmten Geruch? Dieser Mix aus gebrannten Mandeln, Holzkohlerauch und Glühwein, der einem in die Nase steigt, sobald man die Prager Straße runterläuft? Genau. Es geht wieder los. Der Striezelmarkt macht seine Tore auf und ganz ehrlich: Ich liebe es. Und ich hasse es manchmal auch ein bisschen.
Jedes Jahr nehme ich mir vor, nur einmal hinzugehen. Und jedes Jahr stehe ich dann doch mindestens zweimal die Woche am Altmarkt und friere mir die Finger ab, während ich versuche, den heißen Tassenrand zu finden. Aber Dresden ohne Striezelmarkt ist halt wie ein Fischbrötchen ohne Fisch – macht einfach keinen Sinn.
Da ich hier wohne und das Spektakel nun schon ein paar Jährchen mitmache, dachte ich mir, ich schreib euch mal meine ganz persönlichen Erfahrungen und Tipps zusammen. Denn wenn man ehrlich ist: Die meisten Touristen rennen einfach nur den Massen hinterher. Aber wir wollen ja den echten Zauber, oder?

Warum der 590. Striezelmarkt immer noch der Chef im Ring ist

Man kann ja über Kommerzialisierung meckern wie man will, aber wenn die riesige erzgebirgische Stufenpyramide (übrigens Weltrekord, Leute!) im Dunkeln leuchtet und im Hintergrund die Frauenkirche thront… das macht schon was mit einem. Es ist der älteste Weihnachtsmarkt Deutschlands. Seit 1434 gibt es den schon. Das muss man sich mal reinziehen.
Damals war das nur ein Fleischmarkt für den heiligen Abend. Heute ist es eine Zeltstadt aus Licht.
Aber genau da liegt das Problem. Alle wollen hin.

Wenn ihr am Wochenende kommt, speziell Samstagabend, dann ist das kein Bummeln mehr, sondern ein „Geschoben-Werden“. Mein Tipp: Geht unter der Woche. Dienstag oder Mittwoch so gegen 20 Uhr. Da sind die Tagestouristen meistens schon wieder im Bus und die Dresdner sind unter sich. Die Stimmung ist dann viel entspannter und man muss nicht 20 Minuten für eine Bratwurst anstehen.

Kulinarik jenseits der Standard-Bratwurst

Klar, eine Thüringer Rostbratwurst gehört dazu. Aber der Striezelmarkt hat kulinarisch echt mehr drauf.

Mein absoluter Favorit: Sucht euch die Bude mit dem Rahmklecks. Das ist so ein handbrot-artiges Teil, gefüllt mit Schinken und Käse oder Pilzen, frisch aus dem Ofen. Sättigt ungemein und wärmt die Hände.

Und natürlich: Der Dresdner Christstollen.
Bitte, tut mir einen Gefallen. Kauft den nicht im Supermarkt. Geht zu den Ständen der lokalen Bäcker auf dem Markt. Achtet auf das goldene Reiter-Siegel. Ja, der ist nicht billig. Aber ein echter, handwerklicher Stollen schmeckt einfach anders. Saftiger. Butteriger. Ich kauf mir meistens nur ein kleines Stück zum Probieren und nehme dann einen ganzen für die Familie mit (oder esse ihn heimlich alleine, haha).
Was den Glühwein angeht: Es gibt unzählige Stände. Ich mag den Winzerglühwein von den Ständen am Rand Richtung Kreuzkirche am liebsten. Der schmeckt nicht so nach reinem Zuckerwasser und gibt auch am nächsten Morgen keinen Schädel. Kleiner Geheimtipp am Rande: Probiert mal Glühbier. Klingt pervers, ist aber erstaunlich lecker, wenn man es mal etwas herber mag.

Die Sache mit dem Pflaumentoffel

Habt ihr euch mal diese kleinen Männchen aus Backpflaumen genauer angeschaut? Die Pflaumentoffel?

Viele finden die ja einfach nur niedlich. Aber eigentlich ist die Geschichte dahinter ziemlich traurig und spannend zugleich. Das waren früher Waisenkinder, die in die engen Kamine klettern mussten, um die sauber zu machen. Deswegen der Zylinder und die Leiter.
Heute sind sie glücklicherweise nur noch Glücksbringer. Ich kauf mir jedes Jahr einen neuen. Man sagt, die bringen Glück fürs nächste Jahr. Und bei meinem Glück in letzter Zeit kann ich jede getrocknete Pflaume gebrauchen die hilft!
Es ist das perfekte Mitbringsel, weil es eben typisch Dresden ist und nicht dieser 08/15 China-Plastikkram, den man auf anderen Weihnachtsmärkten oft sieht.

Anreise und Parken (oder: Die Hölle auf Erden vermeiden)

Jetzt mal Butter bei die Fische.
Parken in der Dresdner Innenstadt zur Weihnachtszeit ist Krieg.
Ich mein das ernst. Versucht gar nicht erst, ins Parkhaus der Altmarkt-Galerie zu fahren, außer ihr steht gerne eine Stunde im Stau im Parkhaus.

Mein Rat als Local:

Nutzt die P+R Plätze am Stadtrand. In Kaditz oder in Prohlis. Die Straßenbahnen der DVB fahren im Minutentakt direkt zum Altmarkt oder Postplatz. Das ist stressfreier, günstiger und man kann schon in der Bahn den ersten Schluck aus der Pulle… äh, ich meine, die Vorfreude genießen. Wer unbedingt mit dem Auto rein muss: Parkt unter der Semperoper oder am Kongresszentrum und lauft über die Brücke. Der Blick auf die beleuchtete Altstadt ist den Fußweg sowieso wert.

Lasst euch treiben… 🙂

Der Striezelmarkt ist riesig und laut und voll. Aber er ist auch wunderschön.
Nehmt euch nicht zu viel vor. Schaut euch den Schwibbogen am Eingang an, fahrt vielleicht eine Runde Riesenrad (mega Aussicht über die Buden!) und lasst euch einfach treiben.
Und wenn es euch am Altmarkt doch zu viel wird: Der Mittelalter-Weihnachtsmarkt im Stallhof ist direkt um die Ecke und atmosphärisch vielleicht sogar noch ein bisschen cooler, weil ruhiger und ohne elektrische Beleuchtung. Aber dazu schreib ich vielleicht im nächsten Artikel mehr, wenn ihr Bock drauf habt.

Wie siehts bei euch aus? Seid ihr Team „Glühwein rot“ oder „Glühwein weiß“? Und habt ihr noch einen Geheimtipp für ne gute Bude, die ich vielleicht übersehen habe? Schreibt’s mir mal in die Kommentare, ich muss nämlich meine To-Do Liste für dieses Jahr noch füllen.

Dresden im Wiederaufbau – wie die Stadt sich selbst neu erfand

Eine Stadt aus Trümmern

Ich bin Alex – und immer, wenn ich über den Neumarkt gehe, bleibe ich stehen.
Zwischen Cafés und Touristenströmen vergisst man leicht, dass hier vor knapp 80 Jahren fast nichts mehr stand.
Nach der Bombennacht vom 13. Februar 1945 war Dresden nur noch ein rauchender Schatten seiner selbst.
Über 6,5 Millionen Kubikmeter Trümmer. Zehntausende Tote. Und eine Frage, die in der Luft lag: Wie geht’s weiter?


1945 – Das Jahr Null

Die Bilder von damals kennt jeder: Berge aus Steinen, Ruinen, Rauch.
Aber kaum einer spricht über die Tage danach.
Über die Menschen, die mit bloßen Händen anfingen, aufzuräumen.
„Wir hatten ja nichts außer Hoffnung“, sagte mir einmal eine ältere Dresdnerin, die als Kind beim Trümmerräumen half.
Kein Strom, kein Gas, kaum Essen – aber sie schafften es, dass die Stadt wieder zu atmen begann.


Der Kampf um die Identität

In den 1950ern stand Dresden vor einem Dilemma: Neubau oder Erinnerung?
Die sozialistische Stadtplanung wollte Moderne – breite Straßen, klare Linien, Beton.
Aber viele Dresdner wollten ihre alte Stadt zurück.

So entstanden Gegensätze: Auf der einen Seite der Altmarkt im neuen DDR-Stil, auf der anderen Seite erste Stimmen, die nach der Frauenkirche riefen.
Man spürt diesen Konflikt bis heute – zwischen Tradition und Zukunft, zwischen Geschichte und Leben


Die Wiedergeburt der Frauenkirche

Fast fünf Jahrzehnte lang blieb sie eine Ruine – Mahnmal und Wunde zugleich.
Erst nach der Wende kam Bewegung: 1994 begann der Wiederaufbau, Stein für Stein.
Viele der alten Steine wurden nummeriert, wiederverwendet – ein Puzzle aus Vergangenheit und Hoffnung.

Als sie 2005 wieder eingeweiht wurde, stand die halbe Welt still.
Ich erinnere mich an die Livebilder: Kerzen, Glocken, Tränen.
Nicht einfach ein Bauwerk – sondern ein Symbol dafür, dass aus Schutt Würde werden kann.

SEO: Frauenkirche Wiederaufbau 2005 Dresden.


Menschen, die nie aufgegeben haben

Der Wiederaufbau war kein Werk von Politikern, sondern von Dresdnern selbst.
Architekten, Handwerker, Spender aus aller Welt – sie alle machten mit.
„Dresden hat nicht nur Steine wieder aufgebaut, sondern seinen Glauben an sich selbst“, sagte einmal ein Historiker.
Und genau das spürt man, wenn man heute durch die Gassen geht.


Dresden heute – Vergangenheit trifft Zukunft

Heute ist Dresden eine Stadt, die beides kann: Erinnern und Erneuern.
Zwischen Zwinger und Neustadt wächst ein modernes Dresden – mit Start-ups, Kunst, Leben.
Aber der Geist des Wiederaufbaus ist geblieben.
Jeder restaurierte Stein, jede neue Fassade erzählt dieselbe Geschichte:
Wir sind nicht untergegangen. Wir stehen wieder


Eine Stadt mit Erinnerung im Blut

Dresden ist nicht perfekt. Es trägt Narben – aber es trägt sie stolz.
Und genau das macht die Stadt so einzigartig: Sie steht da, wo sie gefallen ist.
Mit derselben Würde, demselben Glanz – und einem Herzen, das weiter schlägt.

Arbeiten in Dresden – warum die Stadt für junge Berufstätige immer spannender wird

Dresden – für viele ist das noch immer die Stadt der Kunst, der Barockbauten und des Striezels. Doch wer hier lebt, weiß: Hinter der historischen Kulisse entsteht gerade ein moderner Wirtschaftsstandort, der für junge Berufstätige immer attraktiver wird.
Ich merke es selbst – egal, ob in Cafés, Co-Working-Spaces oder bei Netzwerk-Events: Dresden hat in den letzten Jahren ein neues Tempo aufgenommen.


Tech-Standort mit Tradition 💻⚙️

Inzwischen gehört die Stadt zu den wichtigsten Technologiezentren Deutschlands.
Rund um Silicon Saxony, das größte Mikroelektronik-Cluster Europas, arbeiten über 400 Unternehmen aus der Hightech-Branche – von Infineon über Bosch bis Globalfoundries.
Die TU Dresden liefert dafür den passenden Talent-Nachschub: Ingenieure, Data Scientists, KI-Forscher.

Was ich spannend finde: Viele Start-ups siedeln sich hier bewusst an, weil Dresden günstiger ist als Berlin oder München – und trotzdem international vernetzt.


Kreative Szene & neue Arbeitskultur ☕💡

Parallel dazu wächst eine ganz andere Welt: flexible Arbeitsmodelle, Co-Working-Spaces und kreative Hubs.
In der Kraftwerk Mitte-Area oder im Impact Hub Dresden trifft man Freelancer, Designer und Gründer, die an digitalen Projekten basteln.
Ich habe dort mal ein paar Tage gearbeitet – inspirierende Atmosphäre, gute Gespräche beim Kaffee, und vor allem: weniger Ellenbogen, mehr Zusammenarbeit.

Die Mentalität in Dresden ist anders – weniger Show, mehr Substanz.


Leben, statt nur zu arbeiten 🌳

Viele ziehen hierher, weil man in Dresden eben noch leben kann.
Die Mieten sind (noch) moderat, die Wege kurz, und in 20 Minuten ist man von der Innenstadt am Elbufer oder in der Heide.
Nach Feierabend schnell aufs Rad, kurz zum See oder einfach mit Freunden an die Elbe – diese Work-Life-Balance gibt’s in kaum einer anderen Großstadt.

Und auch kulturell hat man Auswahl: Philharmonie, Clubs, Kunst, Theater – und das alles ohne den typischen Großstadtstress.


Dresden hat den Sprung geschafft – vom traditionellen Wissenschaftsstandort hin zur jungen, pulsierenden Arbeitsstadt.
Hier treffen Ingenieure auf Künstler, Tech-Nerds auf Barockliebhaber, Start-ups auf Weltkonzerne.
Ich finde, wer heute Karriere machen will, ohne sein Leben komplett der Arbeit zu opfern, ist hier genau richtig.
Dresden war früher die Stadt, in der man studierte – heute ist es eine Stadt, in der man bleiben will.


Die schönsten Frühlingsorte in und um Dresden.

Wenn alles aufblüht – meine liebsten Frühlingsorte in Dresden

Ich bin Alex – und jedes Jahr gibt’s diesen einen Moment, an dem ich spüre: Jetzt ist Frühling.
Die Luft riecht plötzlich anders, die Elbe glitzert weicher, und die Leute in der Bahn lächeln wieder ein bisschen öfter.
In Dresden ist der Frühling keine Jahreszeit, sondern eine Stimmung – irgendwo zwischen Vogelgezwitscher, Sonnenstrahlen und Kaffeeduft.


1. Der Große Garten – Dresdens grünes Herz 🌷

Kaum steigen die Temperaturen, ist der Große Garten wieder das Wohnzimmer der Stadt.
Die Alleen stehen voller Magnolien, Narzissen leuchten wie kleine Sonnen, und vor dem Palais summt’s und brummt’s überall.

Ich liebe diesen Moment, wenn die Parkeisenbahn zum ersten Mal wieder fährt und Kinder an den Teichen Enten füttern.
Es ist das pure Dresdner Frühlingserwachen – lautlos, aber voller Leben.


2. Pillnitz – Blüten, Schloss und Elbe 🌸

Wenn du einmal durch die Gärten von Schloss Pillnitz gegangen bist, weißt du, warum ich jedes Jahr wieder hinfahre.
Kirschblüten, Tulpen, die berühmte Kamelie, die in ihrem Glashaus steht wie eine Diva.
Und dann dieser Moment, wenn der Wind vom Wasser kommt und das Blütenmeer durch die Luft wirbelt – man steht da, mitten in einem rosa Schneesturm aus Frühling.


3. Elbwiesen – wo der Frühling spazieren geht 🌼

Ich liebe es, am frühen Abend über die Elbwiesen zu laufen.
Man hört Musik, jemand grillt, ein paar Studierende spielen Gitarre.
Und dann, wenn die Sonne hinter der Altstadt versinkt, glüht der Himmel wie ein Gemälde.

Dresden zeigt hier sein einfachstes Gesicht – und genau das ist das Schönste daran.


4. Weinberge Radebeul – goldene Wege im April 🍇

Nur ein paar Minuten mit der S-Bahn, und du stehst mitten in den Weinbergen.
Zwischen Reben, alten Mauern und Vogelgezwitscher zieht sich der Weinwanderweg bis hoch zum Spitzhaus.
Wenn unten die Obstbäume blühen und oben der Wind durch die Reben streicht, riecht der ganze Hang nach Sonne.

Ich nehme dort gern eine kleine Flasche Müller-Thurgau mit und bleibe einfach sitzen – gucke, schweige, genieße


5. Dresdner Heide – leises Erwachen 🌿

In der Dresdner Heide wird der Frühling nicht laut, sondern sanft.
Man hört Spechte, riecht Erde, sieht erste Knospen.
Wenn man früh genug losgeht, kann man Rehe beobachten, die durchs Licht laufen.

Und ganz ehrlich: Dieser Moment, wenn die Sonne durch das erste zarte Grün fällt – der ist unbezahlbar.


Frühling ist kein Datum – es ist ein Gefühl

Dresden im Frühling ist wie ein leiser Neustart.
Die Stadt wird heller, wärmer, weicher.
Und während man durch Blüten, Wiesen und Wälder streift, merkt man: Es geht nicht darum, wohin man läuft – sondern, dass man wieder lächelt, während man’s tut.


Ein Tag in Dresden – wie ich die Stadt neu entdeckt habe ☀️

Manchmal braucht man keinen Urlaub, um etwas Neues zu sehen – nur offene Augen.
Es war ein Samstag im Mai, 8 Uhr morgens, und statt auszuschlafen, bin ich einfach losgelaufen. Ohne Ziel, ohne Plan. Nur mit Kaffee im Becher und Neugier im Gepäck.

Ich startete an der Albertbrücke, die Sonne stand noch tief, das Wasser der Elbe glitzerte wie frisch poliert. Ein paar Jogger, ein Radfahrer, eine Frau mit Hund – Dresden war wach, aber noch still. Ich blieb stehen, sah auf die Altstadt und dachte: Wie oft laufe ich hier vorbei, ohne hinzusehen?

Ich überquerte die Brücke, roch den Duft von frischem Brot aus einer kleinen Bäckerei und ließ mich treiben, Richtung Neustadt. Da war er wieder – dieser Mix aus Graffiti und Geschichte. Zwischen den alten Hausfassaden hingen Girlanden, in den Fenstern kleine Pflanzen, und aus irgendeinem Café klang Jazz.

Ich setzte mich raus, trank Cappuccino, beobachtete, wie die Stadt langsam lauter wurde. Neben mir lachten zwei Studenten über irgendwas auf ihrem Handy, ein älterer Mann las Zeitung, und eine junge Mutter versuchte, ihr Kind davon abzuhalten, den Milchschaum mit dem Finger zu essen. Alltag. Und trotzdem schön.

Gegen Mittag zog es mich Richtung Altstadt. Ich liebe diesen Moment, wenn man aus der engen Königstraße tritt und plötzlich der Blick auf die Frauenkirche frei wird. Der Platz war voll, Touristen, Straßenmusiker, Sonnenhüte. Ich blieb kurz stehen, dann weiter – Richtung Zwinger.

Im Innenhof war es stiller, fast feierlich. Wasserplätschern, Stimmen, Schritte auf Stein. Ich setzte mich auf die Mauer und ließ die Beine baumeln. Irgendwie wirkte alles größer als sonst. Vielleicht, weil ich es diesmal nicht als Dresdner sah, sondern als Gast in meiner eigenen Stadt.

Am Nachmittag spazierte ich die Elbe entlang, holte mir ein Eis, setzte mich auf die Wiese unterhalb der Brühlschen Terrasse. Ein Paar spielte Gitarre, Kinder rannten durchs Gras, irgendwo klapperte eine Flasche – Sommer in Dresden eben.

Als die Sonne tiefer sank, ging ich über die Augustusbrücke zurück, diesmal mit Blick auf die Neustadt. Alles leuchtete warm, golden, friedlich. Und ich dachte: Vielleicht geht es gar nicht darum, immer Neues zu finden. Vielleicht reicht es, das Bekannte wieder anders zu sehen.

Ich kam nach Hause mit müden Füßen, aber leichtem Kopf. Und zum ersten Mal seit Langem hatte ich das Gefühl, meine Stadt wirklich gesehen zu haben.