Manchmal, wenn ich nachts über die Augustusbrücke gehe, frage ich mich, warum ich eigentlich immer noch hier bin.
Ich habe oft darüber nachgedacht, wegzuziehen – nach Berlin, nach Leipzig, irgendwohin, wo angeblich „mehr los“ ist. Aber dann sehe ich die Lichter, die sich in der Elbe spiegeln, höre das Rauschen des Wassers, und plötzlich weiß ich wieder: Ich gehöre hierher.
Es ist dieses Licht
Dresden hat ein Licht, das anders ist als in anderen Städten.
Wenn die Sonne über der Altstadt aufgeht und die Kuppel der Frauenkirche in Gold getaucht wird, sieht alles aus wie gemalt.
Selbst an grauen Tagen hat die Stadt etwas Weiches, Beruhigendes – als würde sie sagen: „Bleib noch ein bisschen.“
Es sind die Gegensätze
Die Ruhe am Morgen an der Elbe.
Das Chaos am Abend in der Neustadt.
Barock trifft Graffiti, Oper trifft Punk.
Dresden ist eine Stadt, die beides kann – und genau das liebe ich.
Sie ist nie perfekt, nie glattgebügelt. Und vielleicht ist das das Schönste an ihr.
Erinnerungen, die bleiben
Ich habe hier so viele Momente gesammelt:
mein erster Glühwein auf dem Striezelmarkt, laue Sommernächte am Königsufer, Spaziergänge durch den Großen Garten im Herbst.
Dresden ist nicht nur ein Ort für mich – es ist ein Gefühl. Eines, das ich nirgendwo anders finde.
Und dann ist da die Elbe
Ich glaube, wenn ich je wegziehen würde, wäre das, was mir am meisten fehlen würde, die Elbe.
Dieses ständige Fließen, diese Ruhe mitten in der Stadt.
Ich sitze oft dort, wenn ich nachdenken muss – und irgendwie findet die Elbe immer eine Antwort.
Dresden ist keine einfache Stadt. Sie hat Ecken, Kanten, Widersprüche – und genau das macht sie echt.
Ich könnte an vielen Orten leben, aber nur hier fühle ich mich zu Hause.
Vielleicht, weil Dresden mich geprägt hat. Vielleicht, weil sie mich immer wieder überrascht.
Oder einfach, weil man manche Orte nicht auswählt – sie wählen dich.
