Verborgene Orte in Dresden: 5 vergessene Ecken mit Geschichte und Seele

Dresden hat seine Klassiker: Zwinger, Frauenkirche, Semperoper. Alles wunderschön – keine Frage.
Aber als ich mich mal auf die Suche nach den verborgenen Ecken der Stadt gemacht hab, bin ich auf Orte gestoßen, die nicht im Reiseführer stehen, aber voller Geschichte, Atmosphäre und Rätsel sind.

Hier kommen meine 5 liebsten geheimen Orte in Dresden, die ich durch Zufall, Recherche oder Tipp von echten Ur-Dresdnern entdeckt hab – und die du garantiert nicht so schnell vergisst.

1. Der Alte Jüdische Friedhof in der Neustadt – mitten im Trubel, doch völlig still

Nur wenige Meter entfernt von der belebten Alaunstraße liegt hinter Mauern und Bäumen der älteste jüdische Friedhof Sachsens. Der Zugang ist nur zu bestimmten Zeiten möglich, aber wenn man mal drin ist – dann spürt man sofort: Hier liegt Geschichte in der Luft.
Die Gräber reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück, viele Inschriften sind verwittert, aber die Stimmung ist magisch. Ich stand dort einmal ganz allein – und hatte das Gefühl, in einer anderen Zeit zu sein.

2. Der Tunnel unter dem Neustädter Bahnhof – vergessene Verbindung

Hast du gewusst, dass unter dem Neustädter Bahnhof ein alter Fußgängertunnel verläuft, der früher Arbeiter und Soldaten von der einen Seite zur anderen brachte? Heute ist er offiziell gesperrt – aber hin und wieder hört man von Führungen oder Erkundungen.
Ich war mal bei einer urbanen Tour dabei, bei der wir mit Taschenlampen durch sind. Feucht, dunkel, verrostet – und doch faszinierend. Irgendwie wie ein Dresden, das man sonst nicht sieht.

3. Das Gohliser Windrad – der seltsamste Ort an der Elbe

Zwischen Kaditz und Radebeul steht ein ehemaliges Windrad, mitten im Nichts. Kaum jemand kennt’s. Kein Wegweiser, kein Schild – aber wenn du es findest, denkst du: Was ist das denn bitte?
Ich bin durch Zufall bei einer Radtour drangekommen. Der Bau wirkt wie aus einem Science-Fiction-Film aus DDR-Zeiten. Total surreal. Und ein grandioser Fotospot.

4. Das vergessene Filmtheater in Striesen – Lost Place mit Patina

Früher ein Kino, dann ein Möbelhaus, dann… gar nichts mehr. In der Schandauer Straße steht ein halbverfallenes Gebäude mit klassischer Kinofassade. Ich stand oft davor und hab mich gefragt, was hier mal los war.
Man munkelt, dass es Pläne zur Sanierung gab – aber bisher bleibt es ein Relikt. Und ein bisschen ein Mahnmal für die vergessene Kulturgeschichte der DDR-Zeit.

5. Die geheimen Keller unter dem Schloss Albrechtsberg

Okay, das ist nicht ganz legal – aber es gibt unter dem Schloss alte Weinkeller, Gänge und Lagerräume, die teilweise noch aus der Ursprungszeit stammen. Manche Führungen zeigen zumindest einen kleinen Teil davon.

Ich durfte mal im Rahmen einer Kunstinstallation rein – und stand in einem Raum mit kerzenbeleuchteten Flaschen, bröckelnden Wänden und dem Geruch von feuchtem Stein.
Es war… unvergesslich.


Dresden hat mehr als barocke Postkartenansichten. Es hat Risse, Geschichten, Narben und geheime Türen.
Und wenn man einmal damit anfängt, danach zu suchen – sieht man die Stadt mit ganz neuen Augen.
Manchmal muss man nur um die Ecke gehen. Oder in den Keller.

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