Zwischen Apfelduft und Handwerk – unterwegs auf Dresdens Wochenmärkten

8 Uhr morgens auf dem Altmarkt

Es ist früh. Noch hängen Nebelfetzen zwischen den Häusern, aber der Altmarkt lebt schon.
Ich, Alex, laufe über das Kopfsteinpflaster, der Geruch von frischem Brot und Kaffee mischt sich mit dem Duft von Äpfeln und Kräutern. Die Verkäufer bauen ihre Stände auf, plaudern, lachen, rufen sich Namen zu – man merkt sofort, hier kennt man sich.
Ein älterer Herr verkauft Honig aus Radebeul. Nebenan eine Frau, die Ziegenkäse anbietet, handgemacht, cremig, leicht salzig. Ich probiere, nicke. Das ist kein Supermarktgeschmack – das ist Heimat


10 Uhr – Schillergartenmarkt: klein, fein, familiär

Ein paar Stunden später geht’s weiter an die Elbe, zum Schillergartenmarkt in Blasewitz. Er ist kleiner, aber dafür unglaublich charmant. Die Elbe glitzert in der Sonne, und während man am Stand frisches Gemüse kauft, hört man im Hintergrund das Rauschen der Bäume.
Ich unterhalte mich mit einer Gärtnerin aus der Lausitz. „Wir bauen alles selbst an, ohne Spritzmittel“, sagt sie und streicht mit der Hand über ihre Salatköpfe. Man spürt den Stolz, aber auch die Leidenschaft.


Mittag – Neustädter Markt: bunt und alternativ

Dann Neustadt.
Hier riecht es nach Streetfood, nach Curry, nach Falafel. Zwischen bunten Kleidern und handgemachten Kerzen tummeln sich junge Familien, Studenten, Touristen. Der Neustädter Markt ist kein klassischer Bauernmarkt – er ist mehr ein kleines Festival des Alltags.
Ich bestelle mir einen vietnamesischen Kaffee mit Eis, setze mich auf die Bordsteinkante und beobachte das Treiben. Ein Musiker spielt auf der Gitarre, zwei Kinder tanzen dazu. So fühlt sich Dresden lebendig an.


15 Uhr – Hauptallee im Großen Garten: Markt im Grünen

Zum Abschluss fahr ich mit dem Rad in den Großen Garten, wo an manchen Wochenenden kleine Pop-up-Märkte stattfinden – Bioprodukte, Kunsthandwerk, handgerösteter Kaffee. Der Wind weht durch die Bäume, überall Stimmengewirr und Vogelgezwitscher.

Ich merke, wie sehr diese Märkte mehr sind als nur Verkaufsorte. Sie sind Begegnungen, Gespräche, Gerüche, kleine Rituale.


Märkte sind das Herz der Stadt

Dresden ist keine Stadt der Hektik. Es ist eine Stadt, die genießt. Und nirgendwo spürt man das mehr als auf ihren Märkten. Zwischen Brotduft, Handwerk und Gesprächen zeigt sich der echte Charakter dieser Stadt – ehrlich, herzlich, ein bisschen nostalgisch.

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